Revolutionäre Therapie bei Schlafapnoe? Abnehmspritze zeigt vielversprechende Ergebnisse

Written By Lukasz Antoniewicz

Welt-Schlaftag: Neue Studie – „Abnehmspritze“ kann gegen gefährliche Atemaussetzer im Schlaf helfen

Schlafapnoe – für viele klingt es nach harmlosem Schnarchen. Doch weit gefehlt: Hinter den nächtlichen Atempausen verbirgt sich eine ernstzunehmende Volkskrankheit, die in Österreich mehr als 500.000 Menschen betrifft. Diese wiederholten Atemaussetzer während des Schlafs sind keineswegs nur lästig, sondern können gravierende Folgen für die Gesundheit haben.

Anlässlich des Weltschlaftages am 14. März hat die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) eine Presseaussendung veröffentlicht, die Hoffnung für Betroffene weckt. Im Fokus steht eine neue Studie, die vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf den Einsatz von sogenannten „Abnehmspritzen“ zur Behandlung von Schlafapnoe zeigt. Die Relevanz dieses Themas spiegelt sich auch in der breiten Berichterstattung in den österreichischen Medien wider, wie beispielsweise in der Krone, auf Apotheke Adhoc, in der Kleinen Zeitung und auf Nachrichten.at . Diese Medien griffen die positive Nachricht auf und betonten die mögliche Wirksamkeit der neuen Therapieoption.

Die Kernbotschaft der Studie, die in der Presseaussendung der ÖGP kommuniziert wurde, ist die potenzielle Wirksamkeit von Abnehmspritzen bei moderater bis schwerer Schlafapnoe. Die Untersuchung zeigte, dass die Behandlung zu einer deutlichen Gewichtsreduktion bei den Patientinnen und Patienten führte. Noch bemerkenswerter ist jedoch, dass dadurch die Anzahl der nächtlichen Atemaussetzer um bis zu 63 Prozent gesenkt werden konnte. Bei fast der Hälfte der Teilnehmenden, die die höchste Dosis des Medikaments erhielten, konnten die Kriterien für eine vollständige Auflösung der Schlafapnoe sogar erfüllt werden. Die Studie, bekannt als Surmount-OSA-Studie, unterstreicht somit das Potenzial dieser Medikamentengruppe als wirksame Therapieoption für Menschen, die unter Schlafapnoe leiden.

Die hohe Anzahl von Betroffenen in Österreich verdeutlicht die Dringlichkeit neuer und effektiver Behandlungsansätze. Schätzungen zufolge leiden zwischen 15 und 49 Prozent der Bevölkerung unter obstruktiver Schlafapnoe (OSA), wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Diese Schwankungsbreite in den Prävalenzangaben deutet darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen möglicherweise noch höher liegt und viele Fälle unerkannt bleiben könnten. Unbehandelt kann Schlafapnoe schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Dazu gehören ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Zudem besteht ein Zusammenhang mit der Entstehung von Diabetes mellitus. Auch die Arbeitsfähigkeit und das Unfallrisiko können durch die ständige Müdigkeit und Konzentrationsprobleme, die mit Schlafapnoe einhergehen, erheblich beeinträchtigt werden.

Verschiedene Faktoren können das Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken, erhöhen. Einer der Hauptrisikofaktoren ist Übergewicht. Bei übergewichtigen Menschen lagert sich vermehrt Fettgewebe im Bereich des Halses und Rachens ab, was zu einer Verengung der Atemwege führt. Dadurch erschlafft die Rachenmuskulatur im Schlaf leichter und kann die Atemwege blockieren, was die typischen Atemaussetzer verursacht. Neben Übergewicht spielen auch das Alter, bestimmte Gesichtsanomalien sowie der Konsum von Sedativa und Alkohol eine Rolle. Es ist bemerkenswert, dass bereits eine Gewichtszunahme von zehn Prozent das Risiko für obstruktive Schlafapnoe um das Sechsfache erhöhen kann. Die Symptome der Schlafapnoe sind vielfältig. Typisch sind wiederholte Atempausen während des Schlafs, die oft vom Partner bemerkt werden, sowie lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit Atemaussetzern. Betroffene leiden häufig unter nicht erholsamem Schlaf, was zu ausgeprägter Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen führt. Weitere Symptome können morgendliche Kopfschmerzen, ein trockener Mund oder Halsschmerzen nach dem Aufwachen, Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit sowie eine verminderte Leistungsfähigkeit sein.

Übergewicht und Schlafapnoe können einen regelrechten Teufelskreis bilden. Einerseits begünstigt Übergewicht das Auftreten von Schlafapnoe durch die oben beschriebenen Mechanismen. Andererseits kann Schlafmangel und schlechte Schlafqualität den Stoffwechsel negativ beeinflussen und somit die Gewichtszunahme fördern.

Was bedeutet das nun konkret für Sie? Wenn Sie unter starkem Schnarchen, Tagesmüdigkeit, nächtlichem Aufwachen oder anderen Symptomen leiden und möglicherweise übergewichtig sind, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt besprechen. Eine genaue Diagnose ist der erste Schritt zu einer adäquaten Behandlung. Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind vielversprechend und zeigen, dass die Gewichtsreduktion ein zentraler Baustein in der Therapie von Schlafapnoe ist. Es ist wichtig, dass Sie sich über die für Sie geeigneten Therapieoptionen informieren und gegebenenfalls auch über Möglichkeiten zur Gewichtsreduktion im Rahmen eines gesunden Lebensstils sprechen.

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