Gefährliche Verführung – Wie Shisha und E-Zigaretten Jugendliche in die Nikotinsucht locken

Written By Lukasz Antoniewicz

Vernebelte Wahrheiten

In einem aktuellen Interview für Der Standard hatte ich die Gelegenheit, über die gesundheitlichen Risiken von Shisha und E-Zigaretten zu sprechen. Besonders alarmierend ist, wie diese Produkte gezielt Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen, die ohne deren starke Verbreitung vermutlich nie mit dem Konsum von Nikotin begonnen hätten. Der Chefredakteur der ÄrzteWoche, Raoul Mazhar, beleuchtete in diesem Zusammenhang eindrucksvoll die perfiden Marketingstrategien der Tabakindustrie.

E-Zigaretten: Der Einstieg in die Sucht

E-Zigaretten werden oft als harmlose Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten dargestellt. Doch hinter den süßen Aromen und bunten Designs verbirgt sich eine gefährliche Falle. Besonders Jugendliche werden durch diese „Lifestyle-Produkte“ verführt. Die Hemmschwelle zum Einstieg ist niedrig, da der Rauch oder Dampf als weniger schädlich wahrgenommen wird. Tatsächlich jedoch enthalten auch E-Zigaretten zahlreiche Schadstoffe und das stark süchtig machende Nervengift Nikotin.

Shisha: Geselligkeit mit fatalen Folgen

Die Shisha wird oft als entspannte Alternative zur Zigarette angesehen. Ihr süßlicher Duft vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Doch die Wahrheit ist alarmierend: Der Rauch einer Shisha enthält eine Vielzahl schädlicher Stoffe. Besonders gefährlich ist das Kohlenmonoxid, das bis zu 200-mal stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff. Schon eine einzige Shisha-Sitzung kann zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führen, begleitet von Symptomen wie Schwindel und Übelkei.  Ein weiterer Mythos ist die Filterwirkung des Wassers in der Shisha. Tatsächlich kühlt das Wasser den Rauch lediglich ab, wodurch der Konsument tiefer inhaliert – mit verheerenden Folgen für die Lunge. Studien zeigen, dass das Rauchvolumen einer einzigen Shisha-Sitzung dem von bis zu 200 Zigaretten entspricht.

Gezielte Anwerbung unter dem Deckmantel der „Schadensreduktion“

Die Tabakindustrie vermarktet E-Zigaretten geschickt unter dem Konzept der „Harm Reduction“, also der Schadensminderung für Raucher. Doch in Wahrheit geht es nicht darum, bestehende Raucher zu entwöhnen, sondern eine neue Generation von Konsumenten zu gewinnen. Jugendliche, die zuvor keine Berührungspunkte mit Tabak hatten, werden durch fruchtige Aromen und moderne Designs angelockt. Studien zeigen, dass viele dieser jungen Konsumenten später auf herkömmliche Zigaretten umsteigen – ein fataler Kreislauf.

Fazit: Schutz der Jugend vor Nikotinprodukten

Die Verbreitung von E-Zigaretten stellt eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit junger Menschen dar. Es ist entscheidend, Aufklärung zu betreiben und den Zugang zu diesen Produkten zu regulieren, um eine neue Welle der Nikotinsucht zu verhindern. Der einzige Weg, sich vor den gesundheitlichen Risiken zu schützen, bleibt der vollständige Verzicht auf Nikotinprodukte.

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