Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler und in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Büros hört man es allenthalben: Husten, Husten, Husten. Die Erkältungssaison ist in vollem Gange, und viele von uns kennen das unangenehme Gefühl eines kratzenden Halses und den Husten, der einfach nicht verschwinden will. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Als Leiter der Hustenambulanz am AKH Wien habe ich kürzlich im STANDARD-Interview erklärt, dass Husten meist nur ein Symptom ist, das viele Ursachen haben kann. In den meisten Fällen liegt jedoch ein einfacher, durch Viren ausgelöster respiratorischer Infekt zugrunde. Das bedeutet vereinfacht: eine Erkältung. Sie äußert sich oft durch Schnupfen und einen eher trockenen Husten. Viele Menschen fragen sich, ob sie bei den ersten Symptomen gleich zum Arzt oder zur Ärztin gehen sollten, aber in den meisten Fällen gilt: Eine Erkältung muss ausgesessen werden. Man sagt ja nicht umsonst: „Mit Therapie dauert sie eine Woche, ohne sieben Tage.“
Hilfe aus der Natur
Auch wenn eine Erkältung meist von selbst abklingt, können einige Hausmittel dennoch Linderung verschaffen. Besonders pflanzliche Heilmittel wie Efeu, Thymian und Primel haben sich in der Erkältungszeit bewährt. Der Gang zur Apotheke, um sich beraten zu lassen, lohnt sich auf jeden Fall.
Ansteckung und Dauer des Hustens
Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen durch Tröpfcheninfektion, also beim Anhusten, Anniesen oder Sprechen über kurze Distanzen. Ein interessanter Punkt: Am ansteckendsten ist oft der erste Husten oder Niesen, wenn die Infektion gerade beginnt.
Normalerweise dauert ein Husten nicht länger als vier Wochen. Wenn jedoch Fieber, Schleimbildung oder sogar Atemnot hinzukommen, sollte man auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen. Das könnte auf eine bakterielle Infektion hinweisen, die mit Antibiotika behandelt werden muss.
Chronischer Husten
Nicht jeder Husten ist jedoch ansteckend. Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder stiller Reflux können ebenfalls husten, ohne dass es ansteckend ist. Besonders beim stillen Reflux bemerken viele Betroffene gar nicht, dass die Ursache des Hustens in der Nacht liegt, wenn Magensaft die Rachengegend reizt.
Zusammengefasst: In den meisten Fällen ist Husten ein Symptom, das keine bleibenden Schäden hinterlässt. Dennoch sollten einige Alarmzeichen beachtet werden. Wenn der Husten nicht aufhört, lieber einmal mehr ärztlichen Rat einholen – gerade in der Erkältungssaison.
Bleiben Sie gesund!
Lukasz Antoniewicz
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