Erkältungssaison: So schützen Sie Ihre Lunge

Written By Lukasz Antoniewicz

Die Erkältungssaison ist in vollem Gange und viele Menschen leiden unter Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Doch was passiert eigentlich in unserer Lunge, wenn wir uns erkälten? Und welche Auswirkungen kann eine Erkältung auf unsere Atemwege haben? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Erkältungen und wie Sie Ihre Lunge in der kalten Jahreszeit schützen können.

Wie eine Erkältung die Lunge beeinträchtigt

Eine Erkältung wird durch Viren verursacht, die sich in den oberen Atemwegen, also in Nase und Rachen, vermehren. Diese Viren lösen eine Entzündung der Schleimhäute aus, was zu den typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten führt. In manchen Fällen können die Viren auch in die unteren Atemwege gelangen und dort eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung verursachen.

Rauchen und Stress können die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen und die Symptome verschlimmern. Zigaretten, E-zigaretten und Nikotinbeutel enthalten zahlreiche Schadstoffe, die die Atemwege reizen und das Immunsystem schwächen. Auch Stresshormone können die Abwehrkräfte des Körpers reduzieren.

Symptome einer Erkältung und Abgrenzung zu anderen Atemwegsinfektionen

Zu den typischen Symptomen einer Erkältung gehören:

  • Husten (mit oder ohne Schleim)
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Fieber

Die Symptome einer Erkältung ähneln denen anderer Virusinfektionen wie Influenza (Grippe), COVID-19 und RSV (Respiratorisches-Synzytial Virus). Diese Infektionen dauern jedoch in der Regel länger, sind intensiver und können schwerwiegendere Folgen haben. So kann eine Grippe oder COVID beispielsweise zu Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung führen. RSV ist besonders gefährlich für Säuglinge und kann zu starker Bronchitis mit Sauerstoffversorgungsproblemen führen.

Unterschiede zwischen Erkältung, Bronchitis und Lungenentzündung

Oftmals ist es schwierig, die Symptome einer Erkältung von denen einer Bronchitis oder Lungenentzündung zu unterscheiden. Hier eine kurze Übersicht:

Erkrankung Symptome
Erkältung Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit
Bronchitis Husten mit Schleim, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust
Lungenentzündung Husten mit Schleim, Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden, Brustschmerzen

Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, also der größeren Atemwege in der Lunge. Sie wird häufig durch Viren verursacht, kann aber auch durch Bakterien ausgelöst werden. Teilweise kann eine Bronchitis anfangs durch Viren ausgelöst sein und es kommt danach zu einer zweiten Infektion, verursacht durch Bakterien.

Eine Lungenentzündung ist eine Entzündung des Lungengewebes, die durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden kann. Sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die ärztlich behandelt werden muss.

Mykoplasmen-Pneumonie: Eine häufige atypische Lungenentzündung

Gerade in Zeiten erhöhter Fallzahlen ist es wichtig, auch die Mykoplasmen-Pneumonie im Blick zu behalten. Diese Form der Lungenentzündung wird durch Bakterien namens Mykoplasmen verursacht und tritt besonders häufig bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Die Symptome ähneln oft denen einer Erkältung, können aber auch stärker ausgeprägt sein und länger anhalten. Typisch für eine Mykoplasmen-Pneumonie ist ein trockener Husten, der sich langsam verschlimmert, sowie Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. In einigen Fällen kann es auch zu Halsschmerzen, Ohrenschmerzen oder Hautausschlägen kommen.

Die Diagnose einer Mykoplasmen-Pneumonie erfolgt in der Regel anhand der Symptome und einer Röntgenaufnahme der Lunge. Eine Bestätigung kann mittels PCR-Analyse durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, wobei Makrolide wie Azithromycin oder Clarithromycin meist die erste Wahl sind.

Besondere Risikogruppen

Manche Menschen sind besonders anfällig für Komplikationen durch eine Erkältung. Dazu gehören:

  • Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD: Bei diesen Patienten kann eine Erkältung zu einer Verschlimmerung der Grunderkrankung führen und sogar einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen.
  • Raucher: Tabakrauch schädigt die Atemwege und schwächt das Immunsystem, wodurch Raucher anfälliger für Erkältungen und deren Komplikationen sind.
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Dazu gehören beispielsweise ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Menschen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken.

Behandlung einer Erkältung

Eine Erkältung kann nicht durch Medikamente geheilt werden. Der Körper heilt sich selbst! Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und haben keinen Effekt auf Erkältungsviren. Sie sollten daher bei einer Erkältung nicht eingenommen werden.

Um die Symptome einer Erkältung zu lindern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Viel trinken: Um die Schleimhäute feucht zu halten und den Schleim zu lösen, sollten Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, beispielsweise Wasser, Tee oder Suppe.
  • Sich Ruhe gönnen und ausreichend schlafen: Geben Sie Ihrem Körper die Möglichkeit, sich zu erholen und die Erkältung zu bekämpfen.
  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen: Um Fieber und Schmerzen zu lindern, können Sie rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen. Beachten Sie dabei die Dosierungsanleitung und fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Inhalieren mit Wasserdampf: Bei Schleimhusten oder Schnupfen: Das Inhalieren von Wasserdampf kann helfen, die Atemwege zu befeuchten und den Schleim zu lösen. Ätherische Öle wie Eukalyptus oder Pfefferminze können zusätzlich die Atmung erleichtern. Vorsicht: Auf keinen Fall zu heißen Dampf inhalieren und mit ätherischen Ölen SEHR sparsam umgehen, sonst reizt es die Schleimhäute. Eine Beimengung von Salz ist nicht notwendig, weil Salz nicht im Wasserdampf enthalten ist.
  • Inhalieren mit Salzlösung: Es gibt spezielle Vernebler und eigens hergestellte Salzlösungen (0,9-6% NaCl) für die Befeuchtung der Atemwege. Dies kann bei hartnäckigem Schleimhusten zusätzlich Abhilfe schaffen.

Vorbeugung

Um einer Erkältung vorzubeugen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Auf eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, Bewegung und vitaminreicher Ernährung achten: Ein starkes Immunsystem kann Erkältungen besser abwehren.
  • Stress vermeiden: Stress schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
  • Nicht rauchen: Rauchen schädigt die Atemwege und erhöht das Risiko für Erkältungen und deren Komplikationen.

Fazit

Eine Erkältung ist eine häufige Erkrankung, die in den meisten Fällen harmlos verläuft. Bei Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem kann eine Erkältung jedoch zu Komplikationen führen. Sollten Sie sich Sorgen um Ihre Gesundheit machen oder Anzeichen einer ernsteren Atemwegsinfektion bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

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