Leben mit COPD: Einblicke und Ratschläge aus meinem Interview

Written By Lukasz Antoniewicz

Husten, der nicht aufhört: Lungenfacharzt erklärt Symptome, Ursachen und effektive Behandlungsmethoden von COPD

COPD: Eine unterschätzte Volkskrankheit – Ein Interview mit Lukasz Antoniewicz

COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, ist eine der häufigsten und zugleich am meisten unterschätzten Erkrankungen der Atemwege. In einem kürzlich geführten Interview mit den Salzburger Nachrichten hatte ich die Gelegenheit, über diese Krankheit aufzuklären, die in Österreich Hunderttausende betrifft und weltweit zu den führenden Todesursachen zählt.

Was ist COPD?

COPD steht für chronic obstructive pulmonary disease – eine chronische Verengung der Atemwege, die in erster Linie durch Rauchen verursacht wird. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und wird oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Typische Symptome sind:

  • Chronischer Husten, häufig begleitet von Auswurf

  • Atemnot, zunächst bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe

  • Auswurf, vor allem morgens

Im Interview betonte ich: „Viele Menschen nehmen die ersten Anzeichen wie morgendlichen Husten oder Atemnot nicht ernst. Doch genau hier liegt das Problem – je später COPD erkannt wird, desto schwieriger ist es, den Verlauf zu bremsen.“

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursache von COPD ist das Rauchen. Rund 80 bis 90 Prozent der Betroffenen sind oder waren Raucher. Doch auch Passivrauchen, Luftverschmutzung und berufliche Belastungen durch Schadstoffe können die Krankheit begünstigen. Besonders alarmierend ist der steigende Anteil von Frauen unter den Erkrankten.

Wie wirkt sich COPD auf die Lunge aus?

COPD führt zu einer dauerhaften Entzündung der Atemwege und einer Zerstörung der Lungenbläschen. Dies beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme des Körpers erheblich. Im Interview erläuterte ich: „Die Lunge verliert ihre Elastizität, und die Atemwege verengen sich immer weiter. Das führt dazu, dass Betroffene schon bei kleinsten Anstrengungen außer Atem geraten.“

Diagnose und Schweregrade

Die Diagnose und Klassifikation der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erfolgt nach den Richtlinien der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD). Diese teilt die Krankheit in zwei wesentliche Kategorien ein: Obstruktionsgrade (GOLD I-IV), basierend auf der Lungenfunktion, und Symptomgruppen (A, B, E), die Symptome und Exazerbationen berücksichtigen.

Obstruktionsgrade: GOLD I-IV

Die GOLD-Stadien basieren auf der Messung des FEV₁-Werts (forcierte Einsekundenkapazität). Der FEV₁-Wert gibt an, wie viel Luft ein Patient in einer Sekunde ausatmen kann, relativ zum Normalwert. Die Stadien sind wie folgt definiert:

COPD wird in vier Schweregrade eingeteilt (GOLD 1 bis GOLD 4), abhängig davon, wie stark die Lungenfunktion eingeschränkt ist

  • GOLD 1 (mild): Leichte Einschränkungen, oft unbemerkt

  • GOLD 2 (moderat): Deutlichere Symptome wie Atemnot bei Belastung

  • GOLD 3 (schwer): Starke Einschränkungen im Alltag

  • GOLD 4 (sehr schwer): Lebensqualität stark reduziert, oft Sauerstofftherapie nötig

Symptomgruppen: ABE-Klassifikation

Die GOLD-Richtlinien von 2023 haben die frühere ABCD-Klassifikation überarbeitet und die Gruppen C und D zu einer neuen Gruppe E zusammengeführt. Diese ABE-Klassifikation berücksichtigt sowohl die Symptome als auch die Häufigkeit von Exazerbationen (vorübergehende COPD-Verschlechterungen).

Kriterien für die Einteilung:

Gruppe Exazerbationshäufigkeit Symptome
A 0-1 moderate Exazerbation, keine Hospitalisierung wenig Atemnot
B 0-1 moderate Exazerbation, keine Hospitalisierung viel Atemnot
E ≥2 moderate Exazerbationen oder ≥1 Hospitalisierung Unabhängig vom Symptomgrad

Behandlungsmöglichkeiten

Obwohl COPD nicht heilbar ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen:

  1. Rauchstopp: „Das Wichtigste ist, sofort mit dem Rauchen aufzuhören“, betonte ich.

  2. Medikamente: Inhalative Bronchodilatatoren helfen dabei, die Atemwege zu erweitern.

  3. Sauerstofftherapie: Für Patienten im fortgeschrittenen Stadium unverzichtbar.

  4. Rehabilitation: Atemphysiotherapie und körperliches Training können die Lebensqualität verbessern.

„Die Behandlung muss individuell angepasst werden“

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